Die Temperaturmessung aktueller AMD CPUs unterscheidet sich in 2 wesentlichen Punkten von der bei Intels CPUs:


  1. Es gibt nur einen Temperatursensor pro CPU, das bedeutet, das keine unabhängigen Temperaturmesswerte für die einzelnen Kerne zur Verfügung stehen.
  2. Der Temperatursensor liefert nicht direkt die physikalische CPU-Temperatur; besonders im Leerlauf der CPU können größere Abweichungen von der tatsächlichen Chip-Temperatur auftreten.
  3. Ryzen: Das Software-Tool Ryzen Master beeinflußt die Temperaturmessungen in Argus Monitor, siehe unten.


1. Ein Temperatursensor pro CPU

Argus Monitor zeigt aufgrund dieser Tatsache zwar im Überblick-Tab die (gleichen) Zahlenwerte für alle vorhandenen Kerne des Prozessors an, in den Diagrammen mit CPU-Temperatur Verlauf wird aber nur die eine Temperatur gezeichnet, da exakt übereinanderliegende Graphen keinen Sinn ergeben.


Es gibt Programme, die auch bei einer AMD CPU Temperaturen für alle Kerne anzeigen, die sich auch leicht unterscheiden können, diese stammen dennoch alle vom gleichen Sensor, werden jedoch in solchen Fällen zu unterschiedlichen Zeiten abgefragt (gesampelt).


2. Keine physikalische CPU-Temperatur

Die CPU Temperatur des (digitalen) On-Chip Sensors entspricht keiner direkten physikalischen Temperatur, sondern bewegt sich auf einer AMD spezifischen Skalierung. Sie ist dafür ausgelegt, nahe der thermischen Grenze des Prozessors recht genaue Werte zu liefern, um diesen bei Bedarf zu drosseln. Sie kann allerdings keine verlässlichen Temperaturwerte im Leerlauf liefern.


Im Leerlauf ist es besser, den Temperaturwert eines (analogen) Sensors im Sockel der CPU heranzuziehen, der auf den meisten Mainboards verbaut ist und den Argus Monitor beim Vorhandensein eines unterstützen Hardware Monitoring-Chips ebenfalls anzeigen kann. Aus diesem Grund zeigt Argus Monitor standardmäßig bei AMD Prozessoren diese CPU Sockel Temperatur ebenfalls im CPU-Tab an (falls der Temperaturkanal des Mainboards für den CPU-Sockel automatisch ermittelt werden konnte - andernfalls kann dies manuell unter Einstellungen/Mainboard gemacht werden).


Das folgende Bild soll diesen Sachverhalt verdeutlichen. Die Kerntemperatur eines AMD Bulldozer FX-6100 Prozessors (Codename K15) liefert in diesem Beispiel im Leerlauf ca. 10°C, zum Zeitpunkt der Messung betrug dabei die Umgebungstemperatur ca. 25°C. Die CPU-Sockeltemperatur liefert ca. 30°C, was ungefähr der Realität entsprechen dürfte.

Dann wurden 3 von den 6 Kernen der CPU sprunghaft voll ausgelastet. Man sieht deutlich, wie sich die interne CPU Temperatur sehr schnell der Sockeltemperatur annähert. Nach Wegfall der Belastung stellt sich wieder die Differenz zwischen CPU-Sockeltemperatur und AMD spezifischer Skalierung ein.


Besonderheiten der Temperaturmessung bei AMD CPUs


Auf overclocker.net gibt es im AMD Temp Information and Guide weitere Informationen und Links zu Aussagen von AMD Mitarbeitern zu diesem Thema.


3. Ryzen Master Software

Bitte stellen Sie sicher, dass Ryzen Master und Argus Monitor nicht gleichzeitig laufen da Ryzen Master die Temperaturmessungen in Argus Monitor beeinflußt.

Hier ist ein Vergleich von 3 Durchgängen eines CPU-Stresstest Benchmarks (um die CPU-Temperatur zu erhöhen).

Im ersten und letzten Test lief der Benchmark alleine und im mittleren mit Ryzen Master im Hintergrund.

Man kann sehen wie die gleichzeitige Ausführung von Ryzen Master die Temperaturmessungen in Argus Monitor stört.


Einfluss von Ryzen Master auf die Temperaturmessung